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Lahn-Dill-Kreis
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WR-Bundesvorsitzender Jörg Ziercke referiert über Terrorismus und Organisierte Kriminalität

Von Al Qaida, der Terrormiliz IS, der italienischen und russischen Mafia bis zu den kriminell organisierten Familienclans in zahlreichen deutschen Großstädten  - Jörg Ziercke, Bundesvorsitzender des WEISSEN RINGS und von 2004 bis 2014 Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), lässt in seinem Vortrag keine Gruppe aus, die einen Gefahrenherd für Deutschland, Europa und die Welt bedeutet.

Auf Einladung der Hilfsorganisation WEISSER RING, Außenstelle Lahn Dill-Kreis, fesselt der Gastredner im Kuppelsaal der Volksbank in Wetzlar eindrucksvoll seine Zuhörer aus Polizei, Justiz, Politik und Behörden. Zu den Gästen zählen u. a. Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Landrat Wolfgang Schuster, der Landtagsabgeordnete Mathias Büger, Polizeipräsident Bernd Paul, die Kreistagsvorsitzende Elisabeth Müller und Wetzlars 1. Stadtrat Jörg Kratkey. Das aktuelle Thema „Terrorismus und Organisierte Kriminalität – wie bedroht ist Deutschland wirklich“ ist von höchster Brisanz.

Dabei belässt es der frühere BKA - Chef keineswegs bei der Aufzählung von kriminellen Vereinigungen. Er beleuchtet auch die Hintergründe und Ursachen der globalen terroristischen Gefahren: Die immer prekärer werdenden Lebensgrundlagen in Afrika, dem Nahen Osten und weiten Teilen Asiens, die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich, die sich dramatisch verändernden klimatischen Bedingungen, sowie die immer dichter werdende digitale Vernetzung dienen als  Katalysatoren für die bedrohte Welt. Dazu kommt eine sich verstärkende Verrohung der politischen Sitten.

Flucht aus sozialer Not und Krieg sind die Aufhänger für ein Leben in einer anderen Welt, die sich für viele Flüchtende aufgrund ihrer kulturellen Herkunft als undurchsichtig und fremd erweist und somit Terrorgruppen in die Hände spielt. Dabei werden häufig religiöse Botschaften missbraucht, um Menschen in Not für kriminelle Ziele in Westeuropa zu gewinnen.

Auch in Deutschland zeigt sich seit vielen Jahren ein bedenkliches Mosaik aus salafistischen Gefährdern, IS-Terroristen oder auch Rückkehrern aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten. Jörg Ziercke stellt klar, dass diese Bedrohung nicht ursächlich auf die Flüchtlingswelle des Jahres 2015 zurückzuführen sei, wie die Chronologie der Terrorakte und Straftaten belegt. Weltweite terroristische Bedrohungen gab es schon lange vorher. Doch allein in den Jahren 2016/2017 stieg die Anzahl der Terrorakte in Deutschland auf sieben Anschläge. Zahlreiche geplante Aktionen konnten dabei dank der internationalen Vernetzung der Geheimdienste im Vorfeld vereitelt werden

Die Sicherheitsdienste werden durch die Entwicklungen auf diesen Kriminalitätsfeldern zunehmend vor größere Herausforderungen gestellt. Dabei gilt es, die Ressourcen nicht nur in Deutschland künftig stärker zu bündeln. Auch eine europa- und weltweite enge Zusammenarbeit der Dienste ist für eine erfolgreiche Gefahrenabwehr erforderlich. Dabei sind die vorhandenen technischen Möglichkeiten im gesamtstaatlichen Interesse stärker zu nutzen und mit den datenschutzrechtlichen Aspekten in Einklang zu bringen

Nach den aktuellen statistischen Zahlen sinkt in Deutschland die Kriminalität bei steigenden Aufklärungsquoten. Gleichwohl sieht der frühere BKA-Chef keinen Grund zur Entwarnung, zumal die organisierte internationale Kriminalität bei uns an Einfluss gewinnt. Dazu zählen neben diversen Mafiaorganisationen seit vielen Jahren auch die meist arabischen Familienclans, die vornehmlich in Berlin, aber auch in Großstädten Nordrhein-Westfalens ihr Unwesen treiben. Sie lehnen den Rechtsstaat in Deutschland ab und leben nach eigenen Gesetzen und Regeln. Sie sehen alles außerhalb des Clans als Feindesland und bereiten der deutschen Polizei und Justiz erhebliche Probleme. Jörg Ziercke verweist in diesem Zusammenhang auf die zunehmenden Anstrengungen seitens des Gesetzgebers und der staatlichen Organe, diese kriminellen Parallelgesellschaften auszutrocknen.

Rüdiger Schuch, Leiter der Außenstelle Lahn Dill des WEISSEN RINGS, dankt dem kompetenten und prominenten Redner für den informativen und transparenten Vortrag.
Zu Beginn der Veranstaltung informieren der WR-Landesvorsitzende Dr. Patrick Liesching und Rüdiger Schuch über die vielfältigen Angebote der bundesweit größten Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. In der Außenstelle Lahn-Dill-Kreis sind elf ehramtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv. Sie betreuen nicht nur die Opfer von krimineller Gewalt. Auch der Prävention und damit der Vermeidung von Straftaten gilt ein besonderes Augenmerk.

In Grußworten unterstreichen Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Polizeipräsident Bernd Paul und Landrat Wolfgang Schuster die segensreiche Arbeit des Vereins. Sie loben die einfühlsame Betreuung der Opfer von Straftaten und die unbürokratische Umsetzung von notwendigen Maßnahmen nach kriminellen Taten. Das ehrenamtliche Engagement zum Wohle des Gemeinwesens verdiene Respekt, Anerkennung und Unterstützung.

Bericht und Fotos:
Klaus Michl, WR-Außenstelle Lahn-Dill-Kreis

Außenstellenleiter Rüdiger Schuch begrüßt Gäste aus Justiz, Polizei, Politik, Behörden und Institutionen.

Kompetenter Referent mit aktuellem Thema: WR-Bundesvorsitzender Jörg Ziercke 

Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises, bei seinem Grußwort. 

Gespräch am Rande der Veranstaltung: WR-Landesvorsitzender Dr. Patrick Liesching mit Bernd Paul, Präsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen.

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich berichtet Jörg Ziercke und Rüdiger Schuch über seine besondere Beziehung zum WEISSEN RING. Seine Ehefrau ist WR-Außenstellenleiterin in Olpe (NRW).

Lob und Anerkennung vom Bundesvorsitzenden (Mitte) gab es für das Team der Außenstelle Lahn-Dill-Kreis: Brigitte Bauer, Helmut Zwiener, Gabriela Eglinsky, Gabi Schuster, Cerima Ludwig,  Wulf Röder, Viktor Enders, Klaus Michl, Heike Dohmann, Rüdiger Schuch und Daniel Krahmer (v. lks. nach rechts).

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